Im Rahmen seiner Tour durch die Städte und Gemeinden des Landkreises besuchte Landrat Dr. Christian von Dobschütz die Stadt Scheinfeld.
Bürgermeister Claus Seifert empfing die Delegation, die aus dem Stellvertreter Reinhard Streng, den Abteilungsleitern Franziska Zeilinger-Latka, Maximilian Geßler und Robert Linke sowie der Wirtschaftsförderung mit Michael Capek bestand.
Scheinfeld ist geprägt von seiner kleinteiligen Landwirtschaft, großen Waldflächen und rund 4.580 Einwohnern in 18 Ortsteilen. Mit Einrichtungen wie dem im Bau befindlichen Naturparkzentrum und dem DLRG-Schulungszentrum sowie dem neuen Wohnmobilstellplatz setzt die Stadt auf Tourismus und Bekanntheit über die Region hinaus. Besonderes Potenzial sieht der Landrat im Image als „Holzstadt“ – eine Marke, die durch den erfolgreichen Holztag überregionalen Zuspruch findet.
Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu übersehen: Scheinfeld zählt zu den finanzschwächeren Kommunen Bayerns. Zwei Schwimmbäder, zahlreiche kommunale Liegenschaften und eine Innenstadt in Sanierung stellen die Stadt vor große Aufgaben. Dank der Städtebauförderung und erheblicher Investitionen des Landkreises – rund 80 Millionen Euro in den vergangenen Jahren, unter anderem für das neue Gymnasium mit rund 25 Millionen Euro – ist Scheinfeld aber auch Bildungsstandort mit Angeboten von der Krippe bis zur Fachoberschule.
Auch im Bereich Flächenentwicklung ist Scheinfeld aktiv: Mit dem eigenen Gewerbegebiet Am Taubenfeld im Westen der Stadt sowie dem interkommunalen Gewerbegebiet Steigerwald bestehen Perspektiven für ansiedlungswillige Unternehmen. Neue Wohngebiete in der Kernstadt sind derzeit nicht mehr möglich, dafür wird im Ortsteil Grappertshofen zusätzlicher Wohnraum geschaffen.
„In Scheinfeld ist alles nah und mittendrin“, so Bürgermeister Seifert. Auch Landrat von Dobschütz zeigte sich überzeugt vom Potenzial der Stadt: „Eure Altstadt wird der Hammer.“
Ein Höhepunkt des Besuchs war der Abstecher zum größten Arbeitgeber der Stadt: Adidas. Seit 66 Jahren ist der Konzern in Scheinfeld vertreten, aktuell mit rund 250 Mitarbeitenden (150 davon in der Schuhproduktion) und weiteren rund 200 Beschäftigten im nahegelegenen Vertriebszentrum AmTaubenfeld.
Produktionsleiter Matthias Linz führte die Delegation durch die Werkshallen. Dort werden heute etwa 3.000 Paar Schuhe pro Tag gefertigt – früher waren es bis zu 14.000. Produziert werden vor allem Fußballschuhe, Spezialanfertigungen und limitierte Editionen. Besonders das Kultmodell „Copa Mundial“ hat Geschichte geschrieben: Bis heute wurden am Standort Scheinfeld rund 12,5 Millionen Paare hergestellt.
Neben Serienfertigung ist Scheinfeld auch für Maßanfertigungen zuständig: Stars wie Lionel Messi, Toni Kroos oder David Beckham ließen und lassen sich hier ihre Schuhe fertigen. Auch prominente Persönlichkeiten wie Vitali Klitschko, Matthias Steiner und sogar Papst Franziskus tragen Schuhe aus Scheinfeld.
Landrat von Dobschütz würdigte die Bedeutung des Standorts: „Adidas ist nicht nur ein traditionsreicher Arbeitgeber für Scheinfeld, sondern auch ein Aushängeschild für den Landkreis.“