In einer alten Flurkarte kann man sehr gut die aufwendig ausgemarkte Veste Oberlaimbach erkennen. Unterlaimbach wurde erstmals 912 mit der Übergabe von Gütern des Königs Konrad I an Bischof Dracholf urkundlich erwähnt. Die Veste steht in Zusammenhang mit dem Klosters Megingaudeshausen, welches in der Stiftungsurkunde von 816 mit der lateinischen Ortsbezeichnung Super fluvium Leymbach Eingang findet. Neuere Grabungen bei der ehemaligen Veste scheinen diesen Zusammenhang zu bestätigen. Das Kloster wurde im Jahr 877 bereits nach Münsterschwarzach verlegt, denn das dortige Frauenkloster war vakant geworden. Der Bachname - Laimbach, der vor Oberlaimbach aus dem aus dem Zusammenfluss der Scheine mit der Bibart entsteht, hat sich aus dem mittelalterlichen Leimbach entwickelt. Leim war in unserer Region die Bezeichnung für Lehm. Die jetzt gebräuchliche Schreibweise Lehm setzt sich erst ab 1800 in Franken durch. Der Name des Baches ging auf die Siedlung über, die man sich als lockere Gehöftgruppen auf beiden Bachufern vorstellen muss. Erst ab 1357, mit der Errichtung eines weiteren Schlosses in Unterlaimbach (das Schloss Oberlaimbach war bereits in sehr schlechtem Zustand) durch den Ortsadel, wird die Unterscheidung zwischen Ober- und Unterlaimbach notwendig. Der Ortsadel ist erstmals 1186-89 mit Hermannus de Leimbach, als Zeuge einer Urkunde des Bischofs von Bamberg belegt. Die Lehnsherren der beiden Dörfer wechselten häufig, bis diese schließlich - wie ganz Franken - 1806 zu Bayern kamen.
Das Patronat für die Pfarrei gelangt 1412, mit dem Aussterben der Linie Hohenlohe-Speckfeld, an die Grafen von Castell. Der Dreißigjährige Krieg hat besonders Oberlaimbach, durch das die Hauptverbindungsstraße zwischen Nürnberg und Würzburg führte, ganz übel mitgespielt. So schreibt der evangl. Pfarrer von Unterlaimbach, dass 1650 das wüste Dorf Oberlaimbach wieder etliche Einwohner bekommen habe, welche sich in Ermangelung eines eigenen Pfarrers nach Unterlaimbach zum Beichten angemeldet haben. In der Pfarrei Unterlaimbach (mit Frankenfeld und Ruthmannsweiler) gibt es in dieser Zeit auch nur noch 9 Haushalte! Das im 14 Jahrhundert erbaute Schloss Unterlaimbach war zu dieser Zeit bereits in sehr schlechtem Zustand. Sein eigentlicher Besitzer Wolf Christoph von Seckendorff war in Reichsacht gefallen und hatte somit seinen Besitz an seine Lehnsherren, die Schwarzenberger Fürsten, verloren. Diese verkauften 1666 das baufällige Schloss an Georg Ruhl, damals fürstlich Schwarzenbergscher Schultheiß in Grappertshofen.
Oberlaimbach heute: Das Gelände der Veste Oberlaimbach hat sich wieder in eine Wiese verwandelt. Sehenswert ist die Oberlaimbacher Kirche mit einem Schluss-Stein im Chorgewölbe, der eventuell aus dem Kloster Megingaudeshausen stammen könnte. Oberlaimbach hat heute gut 100 Einwohner. Es ist eines der wenigen Dörfer unserer Region mit eigenständigen Vollerwerbslandwirten. Zudem hat es mit der Ohlmannsmühle einen leistungsfähigen Betrieb. Das Gasthaus zum Schwarzen Adler ist seit einiger Zeit geschlossen.
Unterlaimbach heute: Zur Zeit gibt es etwa 180 Einwohner. Noch vor wenigen Jahrzehnten zählte man hier 30 landwirtschaftliche Betriebe. Heute gibt es nur noch 2 Vollerwerbslandwirte. Die sehenswerte Gastwirtschaft „zum Löwen“, gegenüber der Kirche bietet auch mittags warme Speisen an. Ein kleines Lebensmittelgeschäft deckt den Grundbedarf der Einwohner.