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Nachfolgend finden Sie den Weihnachtsgruss des Bürgermeisters der Stadt Scheinfeld und Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld.

 

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

An Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu Christi - zusammen in unseren Familien, zuvor oft auch in unseren Betrieben, Vereinen, Einrichtungen usw. Aber immer mehr Menschen sind nicht dabei. Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung im Auftrag des Landes Baden-Württemberg zeigt, dass die Einsamkeit in unserem Land stetig zunimmt, selbst Weihnachten damit für immer mehr Senioren, aber eben auch Kinder und Erwachsene nicht die Zeit gemeinsam geteilter Freude ist.

Es ist nichts Neues, dass Menschen alleine leben. Unzählige Studien belegen, dass Singles nicht unglücklicher sind als Paare. Sie sind nicht selten sogar zufriedener mit ihrer Situation, wenn sie Lebenssinn und Glück in der Arbeit und Freizeit, vielen und unterschiedlich intensiven Freundschaften gerade durch Selbstbestimmung finden. Umgekehrt finden Menschen in Beziehungen Ihr Glück gerade in Vertraulichkeit, in Sicherheit und Geborgenheit und allen voran im Kindersegen. Alles eine Frage des Typs.

Neu ist hingegen die große Zahl der Menschen, die sich einsam fühlen, (fast) egal, ob sie nun allein leben oder zu mehreren unter einem Dach. Der o.a Studie zufolge bezeichnet sich ein Drittel (!) der Bevölkerung als moderat oder stark einsam. Einsam ist, wer mehr oder intensivere soziale Kontakte braucht! Es ist ein rein subjektives, anhaltendes und lebensbestimmendes Gefühl, der eindeutige Wunsch nach mehr menschlicher Nähe und Zuwendung, nach Anerkennung, Freundschaft und Liebe.

Im Zuge der Kontaktbeschränkungen bei Corona hat sich die Wissenschaft (noch) intensiver mit dem Phänomen beschäftigt und stellt nun fest, dass es sich dabei längst um eine globale Volkskrankheit handelt! Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jeder sechste, also über eine Milliarde Menschen weltweit an Einsamkeit leiden, jährlich fast 900.000 Menschen vorzeitig daran sterben, weil soziale
Isolation das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Depression bis hin zur Suizidgefahr erhöht. Wer sich einsam fühlt neigt zu Fettleibigkeit, Alkoholismus und überhöhtem, „zwanghaftem“ Medienkonsum.

Die Berthelsmann-Studie zeigt, dass sich Menschen umso einsamer fühlen, je weniger Einkommen sie haben, je geringer der Bildungsstand und umso schlechter der Gesundheitszustand ist. Besorgniserregend neben der hohen Zahl der Betroffenen ist die weite Verbreitung des Gefühls bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sowie bei vielen Älteren, die ohne Bindung zu Nachbarn, Kollegen oder Angehörigen sind. Jeder dritte Mensch, der neben und mit uns in unseren Gemeinden lebt, fühlt sich also einsam. Auch und gerade vor Weihnachten, wenn aus vielen Wohnungen die geschmückten Bäume und Kränze den Eindruck von familiärem Glück und Feiern im Kreis von Freunden und der Liebsten vermitteln.

Weihnachten ist keine Selbstverständlichkeit – wenn die Botschaft des kleinen Kindes aus Bethlehem leben soll, braucht es unsere Bereitschaft zum Miteinander, zum Füreinander, zur Nächstenliebe. Teilen wir unsere Freude mit unseren Liebsten und jenen Nächsten, die durch unser Lächeln Aufmerksamkeit erfahren, die sich mit einem freundlichen Gruß wahrgenommen fühlen, denen ein nettes Danke das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Danke gerade all jenen, die sich an Weihnachts-Aktionen beteiligen, bei denen Patienten in Krankenhäusern, Alten in Senioreneinrichtungen, Lkw-Fahrern auf Rastplätzen, Waisen in Kinderheimen gedacht wird. Gehen wir großzügig mit unserer Freude um, damit unsere Sterne auch in einsamen Herzen leuchten.

Ihnen allen frohe Weihnachten, viele gemeinschaftliche Glücksmomente, einen friedvollen Beschluss und ein Herz voller Energie und Lebensfreude für ein gutes, gemeinsames 2026!

Claus Seifert
Erster Bürgermeister
Vorsitzender Verwaltungsgemeinschaft

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