Die markanteste Straße in Scheinfeld ist sicherlich die Hauptstraße. Sie führt vom Marktplatz zum Oberen Tor.

 

Das sind, so haben wir es schon in der Schule gelernt, 100 Meter. Diese Straße hat alles gesehen, was die Geschichte von Scheinfeld ausmacht, von Bränden, Pest, Plünderungen, Grün-Märkten, Aufmärschen, Mobilmachungen, Festzügen, Schweinemärkten - alles was das Leben direkt oder indirekt ausmacht, spielte sich hier ab.

 

Im Moment sieht die Straße das hoffentlich baldige Ende einer weiteren Pandemie und wartet auf die Sanierung und Umgestaltung des Straßenraumes mit der Erneuerung der Kanalisation sowie der Strom- und Wasserversorgung. Am Ende, respektive am Anfang, steht unser alter Stadtturm, dem das Altern enorm zusetzt und dringend einer Verjüngungskur bedarf.

 

Die Hauptstraße hat schon mehrfach eine Namensänderung hinter sich. So hieß sie erst Obere Straße, in der NS-Zeit Adolf-Hitler-Straße, die Straßenschilder dazu wurden bei der Renovierung des Alten Rathauses in den 90er Jahren wieder gefunden. Die Neu-Nummerierung der Gebäude erfolgte nach 1930.

 

Die Breite der Straße lässt darauf schließen, dass sie als Marktstraße konzipiert war, und so sind im Verzeichnis der Märkte 1923 in Scheinfeld vermerkt: 7 Jahrmärkte, 13 Rindvieh- und Schafmärkte, 2 Krautmärkte, 24 verkaufsoffene Sonntage (12 - 15 Uhr) und dazu noch die regelmäßigen Wochenmärkte, jeden Montag, Donnerstag und Samstag auch Ferkelmarkt.

Die Hauptstraße war als eine der wenigen Straßen im Ort aus hygienischen Gründen gepflastert.

Hauptstraße mit Torturm